Myome, Polypen, Verwachsungen der Gebärmutterhöhle, Uterusfehlbildungen

«Wir sind ein Paar und wünschen uns ein Kind. Bei der Frau wurde jedoch ein Problem mit der Gebärmutter festgestellt. Wir fragen uns jetzt, welchen Einfluss dieses Problem auf unseren Kinderwunsch hat und ob eine Behandlung möglich ist.»

Eine gesunde Gebärmutter ist eine wichtige Voraussetzung für die Einnistung des Embryos. Beim Vorhandensein von Myomen, Polypen, Verwachsungen, Fehlbildungen oder anderen Erkrankungen der Gebärmutter kann die Einnistung des Embryos mechanisch gestört sein oder aber das Risiko für eine Fehlgeburt ist erhöht. Meistens ist es möglich, eine Erkrankung der Gebärmutter operativ zu beheben und dadurch die Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft wiederherzustellen.

Ein häufiger Grund für Fruchtbarkeitsstörungen bei der Frau können Gebärmutterfehlbildungen oder gutartige Neubildungen der Gebärmutter sein. Diese können sich als Polypen aus der Gebärmutterschleimhaut bilden oder als Myome in der Gebärmutterwand vorkommen. Je nach Lage und Grösse können sie die Einnistung des Embryos verhindern. Die einfachste Methode, um diese Neubildungen der Gebärmutter zu entdecken, ist der vaginale Ultraschall, der bei keiner Abklärung einer Kinderlosigkeit fehlen sollte.

Myome sind gutartige Muskelknoten, die unter Einfluss von Östrogen in der Muskelschicht der Gebärmutter wachsen können. Sie sind die häufigsten gutartigen Neubildungen der Frau. Man schätzt, dass jede dritte Frau ab 30 Jahren betroffen ist. Zu Störungen der Fruchtbarkeit kann es kommen, wenn ein Myom entweder sehr gross ist oder nahe der Gebärmutterhöhle liegt und in sie hineinragt. In solchen Fällen kann es zu Störungen bei der Einnistung von Embryonen oder einer erhöhten Fehlgeburtsrate kommen. Abhängig von Lage und Grösse können Myome mit einer Gebärmutterspiegelung oder Bauchspiegelung beziehungsweise per minimalem Bauchschnitt entfernt und die Fruchtbarkeit wieder hergestellt werden.

Bei Gebärmutterpolypen handelt sich ebenfalls um gutartige Neubildungen, die jedoch von der Gebärmutterschleimhaut ausgehen und die Einnistung von Embryonen mechanisch stören. Polypen lassen sich im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung entfernen.

Nach chirurgischen Eingriffen an der Gebärmutter wie Auskratzungen oder Schwangerschaftsabbrüchen oder auch nach Infektionen kann es zu Verwachsungen innerhalb der Gebärmutterhöhle kommen. Diese können verhindern, dass Spermien in die Eileiter gelangen oder sich ein Embryo in die Gebärmutter einnistet. In vielen Fällen ist es möglich, diese Verwachsungen per Gebärmutterspiegelung zu lösen und die natürliche Fruchtbarkeit wieder herzustellen.

In einigen Fällen können angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter zu Einnistungsstörungen und einer erhöhten Fehlgeburtsrate führen. Je nach Art der Fehlbildung lassen sich durch einen gezielten chirurgischen Eingriff die natürlichen Strukturen wieder herstellen und die Fruchtbarkeit verbessern.